Sanierung Hauptkirche St. Trinitatis Altona | Die Hauptkirche St. Trinitatis Altona ist ein bedeutendes Kulturdenkmal und markiert das ehemalige Stadtzentrum der Stadt Altona. Die evangelisch-lutherische Kirche wurde im Jahr 1649 im damaligen Herrschaftsbereich der dänischen Könige errichtet und mehrfach umgebaut und erweitert. Seit 1739 trägt sie den Titel „Hauptkirche“. Nach erheblichen Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde der Stadtteil Neu-Altona in den 1950er Jahren nach den Vorstellungen der damals modernen Stadtplanung „gegliedert und aufgelockert“ ganz neu strukturiert. Die ehemals in enge Bebauung eingebettete Kirche wurde dabei weitgehend freigestellt. Sie liegt nun in einem Grünzug, der sich vom Altonaer Fischmarkt bis zum Holstenplatz erstreckt. Die ebenfalls im Krieg stark zerstörte Kirche wurde in den 1950er Jahren zunächst gesichert, erst in den 1960er Jahren wieder aufgebaut und 1969 wieder eingeweiht. Im Inneren wurde die Kirche sehr modern und künstlerisch hochwertig gestaltet. Sie stellt somit auch ein bedeutendes Beispiel des Kirchenbaus der Nachkriegszeit dar.
Das Kirchengebäude ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Vor allem das Mauerwerk aus der Nachkriegszeit zeigt zum Teil starke Mörtelauswaschungen und Hohllagen. Verankerungen der Natursteinelemente sind korrodiert, und haben zum Teil bereits zu Abplatzungen von Naturstein geführt. An der Stahlkonstruktion des Daches sind der Korrosions- und Brandschutz zu erneuern. Und es gibt zahlreiche weitere altersbedingte Schäden und Schwachstellen. Im Gebäudeinneren sind Restaurierungsarbeiten an der Ausstattung vonnöten, zu der neben den Originalen aus der Nachkriegszeit auch einzelne zum Teil wesentlich ältere Stücke gehören.
Für die Sanierung der Gebäudehülle wurden detaillierte Voruntersuchungen durchgeführt. Diese beinhalteten Fotogrammetrie der Fassaden, Archivrecherche und Bericht zur Baugeschichte, Kartierung der Schäden, Baualterskartierung, Bestandsuntersuchungen der einzelnen Bauteile, zum Beispiel materialkundliche Untersuchung der Ziegel und Mörtel verschiedener Bauphasen und Schädigungsgrade, Voruntersuchung (Verdachtsflächen) auf Schadstoffe, statisches Gutachten, Fundamenterkundung, steinrestauratorische Untersuchung, Grundleitungsbefahrung, Untersuchung der Kupfer- und Ziegeldeckung.
![]() Hauptkirche St. Trinitatis Altona © St. Trinitatis Altona / M. Seebauer Auf dieser Grundlage wurde durch das Büro pmp Projekt gmbH ein Maßnahmenkonzept für die Sanierung erstellt. Die Voruntersuchungen und die Aufstellung des Sanierungskonzeptes erfolgen in Abstimmung mit der landeskirchlichen und städtischen Denkmalpflege. Für die weitere Planung werden weitere und zum Teil vertiefende Bestandsuntersuchungen nötig. Es ist die Beauftragung von Fachplanern vorgesehen. Vorrangiges Ziel der Sanierungsmaßnahmen ist die nachhaltige, handwerks- und materialgerechte sowie ressourcenschonende Instandsetzung der denkmalgeschützten Bausubstanz. Zudem sind brandschutztechnische Maßnahmen, denkmalverträgliche Verbesserungen des energetischen und des haustechnischen Standards, sowie Verbesserungen der Nutzungsmöglichkeiten (z.B. barrierefreie Erschließung, Modernisierung WCs). Die Kirche wird auch zukünftig als Gottesdienstort sowie für kirchliche Handlungen (wie Taufen, Trauungen, Trauerfeiern) genutzt werden. Darüber hinaus soll ein erweitertes Angebot mit vielfältigen Formen religiösen Lebens entstehen. Auf der Freifläche nördlich der Kirche entsteht zurzeit das „Trinitatis-Quartier“: In fünf neuen Baukörpern entstehen kirchliche, soziale und diakonische Einrichtungen: Kindertagesstätte, Pilgerherberge, Beratungsstellen, Büros kirchlicher/sozialer Einrichtungen, Gemeindehaus, sowie Wohnraum vor allem für besondere Bedarfsgruppen. Das Kirchengebäude soll als prägender Teil dieses kirchlichen Standortes intakt und zukunftsfähig hergerichtet werden. Das Bauvorhaben wird zu einem weit überwiegenden Teil aus öffentlichen Mitteln (Bundes- und Landesmittel) finanziert. Das Gesamtbudget ist klar begrenzt. Wesentliches Thema für das Bauvorhaben werden daher Kostensicherheit und Risikomanagement sein. Die Auftraggeberin, die Ev.-Luth. Hauptkirchengemeinde St. Trinitatis Altona, vertreten durch ihren Kirchengemeinderat, wird mit baufachlicher Beratung und Übernahme von Bauherrenaufgaben unterstützt durch bauwerk KIRCHLICHE IMMOBILIEN. Zudem ist die Beauftragung einer externen Projektsteuerung vorgesehen. ![]() Innenraum Hauptkirche St. Trinitatis Altona © St. Trinitatis Altona |