Beschreibung
Luftbild des Wettbewerbsgebiets
© MPG


Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) verfolgt mit diesem Wettbewerb das Ziel, einen interdisziplinär entwickelten Entwurf für die bauliche Neuentwicklung des seit 1970 bestehenden Forschungsstandorts in Martinsried zu erhalten. Zentrale Aufgabe ist der Entwurf für die städtebauliche Struktur und für die Gebäude und Freiräume des neuen Max-Planck-Campus Martinsried mit den Forschungs-, Verwaltungs- und Infrastrukturneubauten der Max-Planck-Institute für Biochemie und Biologische Intelligenz und darin der Entwurf eines generischen Forschungslabors. .

Die Umsetzung wird in mindestens zwei Bauabschnitten erfolgen und das Programm für den 1. Bauabschnitt eine BGF von ca. 43.000qm umfassen. Die Aufgabe des städtebaulichen Entwurfs beinhaltet neben dem funktionalen Gebäudekonzept für die Institute für das ca. 36ha große Wettbewerbsgebiet die städtebauliche, landschaftliche und verkehrliche Organisation des Gesamtareals, das neben dem Areal der Bauabschnitte der MPG-Gebäude weitere Neubauflächen, für andere Nutzerinnen enthält und in dem auch in Teilen Bestandsbauten integriert werden sollen. In enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern und der Gemeinde Planegg soll so die Grundlage für die langfristige und nachhaltige Entwicklung des Standorts und dessen Verflechtung mit dem Kontext geschaffen werden. Der städtebauliche Entwurf soll die Grundlage für einen Masterplan schaffen, der im Anschluss an den Wettbewerb in enger Abstimmung mit der Gemeinde zu einem neuen Bebauungsplan ausformuliert wird. Darin sollen Leitlinien u.a. für eine identitätsprägende Gebäudestruktur, Gebäude- und Freiraumgestaltung sowie Vorgaben zu Verkehr, Nutzung und den Nachhaltigkeitszielen eines klimaneutralen Campus festgelegt werden. Sicherzustellen sind eine bauabschnittsweise Umsetzung und realistische Umzugs- und Betriebsszenarien im laufenden Betrieb sowie die Robustheit für Anpassungen an künftige Entwicklungen. Ziel ist es, einen zukunftsweisenden Campus zu errichten, der in innovativer und zugleich wirtschaftlicher Form optimalen Raum für die Forschung im lebenswissenschaftlichen Bereich schafft, gleichzeitig die Kommunikation zwischen den hier dauerhaft und temporär in der Wissenschaft Tätigen fördert und dabei eine zeitgemäße Antwort auf das selbstverständliche Ziel des nachhaltigen Bauens gibt.___ Die Institutsgebäude für Biochemie und Biologische Intelligenz sollen auf dem neuen Max-Planck-Campus Martinsried sowohl in ihrer äußeren Erscheinung als auch in der Gestaltung der Innenräume, einen imagebildenden Auftritt haben und zugleich das Leitmotiv der MPG für eine nachhaltige Entwicklung beispielhaft verkörpern. Die Betrachtung der Nachhaltigkeit im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes ist ein zentrales Anliegen der geplanten Standortentwicklung. Die soziale, ökologische und ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit sind gleichermaßen relevant. Die Nachhaltigkeitsziele lehnen sich an die „Systematik für Nachhaltigkeitsanforderungen in Planungswettbewerben (SNAP)“ an und berücksichtigen das „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)“. Sie konzentrieren sich im Wettbewerb ausdrücklich auf vorentwurfsrelevante und gestaltprägende Aspekte. Gesucht werden richtungsweisende Wettbewerbsbeiträge, die selbstverständlich Baukultur mit Nachhaltigkeit vereinen. Mit diesem Wettbewerb soll ein städtebaulich–freiraumplanerischer Entwurf ausgewählt werden, der die Grundlage für die Ausformulierung eines übergreifenden Masterplans für das Wettbewerbsgebiet bilden soll. Zugleich soll über den Entwurf bzw. die Entwürfe für die Generalplanung der Gebäude des 1. Bauabschnitts entschieden werden. Beim städtebaulichen Entwurf sind Besonderheiten der Aufgabe zu berücksichtigen, u.a. die besonderen Anforderungen wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen, die Entwicklung in Bauabschnitten neben den Bestandsgebäuden, die auch während der Bauphase in Betrieb gehalten werden müssen, die Konzeption einer Strategie für Bestandsbauten sowie Konzepte für Mobilität, Logistik und Ökologie. Die Masterplanung beinhaltet Teilaufgaben folgender, miteinander verknüpfter Leistungsbereiche, für die im Wettbewerb die entscheidenden Grundlagen geschaffen werden:
• Baukörperanordnung und –dimensionierung,
• Baustufen,
• Nutzungsverteilung,
• Freiraumplanung,
• Erschließung und Verkehrsplanung,
• Definition von Gestaltungsleitlinien,
• Ökologisches Gesamtkonzept (Energie, Wasser, Grün, Starkregenereignisse)

Die Gebäudeplanung stellt hohe Anforderungen an die gestalterische Qualität für ein inspirierendes Arbeitsumfeld, zugleich an Lösungen für eine wirtschaftliche Konzeption und Planung für Bau und Betrieb sowie an eine langfristig optimierte und flexible Nutzungsangebote. Ziel ist eine planerisch integrativ entwickelte, ganzheitlich nachhaltige Lösung, weshalb das Verfahren als interdisziplinärer Wettbewerb zur Beauftragung einer Generalplanungsleistung ausgelobt wurde. Das Bauvorhaben soll schnellstmöglich fertiggestellt werden. Die Überführung des städtebaulichen Entwurfs in den Masterplan und das daraus abgeleitete Bauleitplanungsverfahren soll unmittelbar im Anschluss an den Wettbewerb eingeleitet werden. Basierend auf dem Masterplan und dem darin dargelegten Baustufenkonzept, werden in einem nächsten Schritt die daraus abzuleitenden Baumaßnahmen formuliert und umgesetzt. Die Planung des 1. Bauabschnitts soll parallel mit der Masterplanung /Bauleitplanung beginnen und der schrittweise Prozess der Umsetzung von Baumaßnahmen und Umzug in den 1. Bauabschnitt ca. Anfang 2032 abgeschlossen sein.

Die KG 300 und 400 (DIN 276) für den 1. Bauabschnitt wurden für den Zeitpunkt der Auslobung mit ca. 207 Mio. Euro (netto) budgetiert. Für die KG 500 (DIN 276) der Freianlagen wurde ein Kostenrahmen in Höhe von rund 10 Mio. Euro (brutto) ermittelt. Die Kosten für die Erschließungsmaßnahmen sind hier nicht beinhaltet und sind nicht Bestand des Realisierungsteils. Die Realisierung des Bauvorhabens steht unter dem Finanzierungsvorbehalt des Freistaats Bayern und der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK).
© [phase eins].

Regionalplan und Wettbewerbsgebiet